Tropico 3 – PC Review

Du wolltest schon immer mal der Diktator eines kleinen Inselparadieses sein? Die politischen Geschicke einer Bananenrepublik leiten? Dann könnte Tropico 3 das richtige Spiel für dich sein, denn hier erfährst du genau wie es ist, die Geschicke einer kleinen Inselnation in der Karibik zu steuern. Baue Wohnraum, Minen, Farmen oder eine Geheimpolizei, um deine politischen Gegner im Auge zu behalten. Schleime dich bei den Supermächten ein, um deren Unterstützungsgelder einzustreichen und gebe Erlasse aus, um dein Schweizer Bankkonto aufzufüllen.

Soviel zur Story, kommen wir nun zu den technischen und spielerischen Aspekten des dritten Teils aus der Tropico Reihe:

Grafik:

Die Grafik ist äußerst detailreich und liebevoll gestaltet, die Bewohner gehen ihrem täglichen Leben nach und äußern ihre Gedanken/Meinungen, wenn man sie anklickt. Leider gibt es nicht sooo viele verschiedene Modelle, d.h. Farmarbeiter sehen doch letztendlich alle gleich aus. Trotzdem macht es Spaß seinen Untertanen zuzuschauen, wie sie durch die Straßen wuseln. Auch die Landschaft, die Gebäude usw. werden gut in Szene gestellt, obwohl sich auch hier die Modelle alle ähneln.

Sound / Sprachausgabe / Musik:

Hier gibt es nichts zu beanstanden. Der Avatar des Spielers (hier gibt es viele zur Auswahl) ist stets gut vertont, allerdings wurden auch hier nicht allzuviele Soundschnippsel pro Charakter aufgenommen. Sehr gut gelungen ist die politische Ansprache vor den Wahlen, die definitiv zum Schmunzeln einlädt. Die karibische Musik ist sehr gut gelungen und passt wunderbar zu den tropischen Szenarien – absolut stimmig!

Gameplay:

Anfangs sind die Szenarien noch recht trist und scheinen schnell lösbar, das ändert sich aber sehr schnell und man muss das Gleichgewicht auf der Insel sehr gut im Auge behalten, um einen Putschversuch oder einer verlorenen Wahl zu entgehen. Die unterschiedlichen Szenarien laden immer wieder neu dazu ein, sich dem Spiel zu stellen. Vor allem muss man sagen, dass Aktionen, die man tätigt, sich nicht gleich auswirken, d.h. man sieht immer erst mit Versatz, was die jeweilige Entscheidung mit sich bringt. Auch Farmen produzieren erst ab dem dritten Jahr, so dass man nicht gleich mit Exporteinnahmen aus diesen rechnen kann – kleiner Realismusbonuspunkt.

Gut beim Leveldesign ist, dass man eigentlich immer weiß, was man machen / erreichen muss – man klickt also selten sinnlos in der Landschaft herum. Witzig ist auch die Möglichkeit den Diktator selbst zu steuern – so kann man z.B. eine Demonstration auflösen, den Gebäudebau beschleunigen oder ein Spielchen im Kasino machen (sofern denn eines gebaut wurde). Unliebsame Einwohner können bestochen, ermordert werden oder einem “Unfall” erliegen – die einzelnen Möglichkeiten bei Tropico sind enorm. Allerdings muss man nicht viel Zeit mit Mikromanagement verbringen – das meiste läuft recht autark ab (was aber manchmal stören mag, hat das Spiel an manchen Stellen einen leichten Blackbox-Charakter).

Des Weiteren muss man seine Einwohner und die verschiedenen Interessengruppen (wie z.B. Religiöse, Intellektuelle usw.) bei Laune halten – so sollte man alsbald eine Kirche bauen, um die Religiösen auf seine Seite zu ziehen und schnell einen militärischen Stützpunkt errichten, damit einem die Militaristen nicht abschwören. Die nächste Wahl kommt bestimmt…

Fazit:

Für mich ein absolut gelungenes Management- und Aufbauspiel, welches mit einem netten Augenzwinkern zum Spielen einlädt. Jeder Diktator hat andere Stärken und Schwächen, die ihn bei den lokalen Gruppen entweder bestärken oder diffamieren. Grafisch und akustisch kann man Tropico 3 auch nur als gelungen einstufen, so dass es sich zum einen runden Spiel entwickelt. Für mich 8 von 10 Punkten!

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