Pandemie das Brettspiel – ein kurzer Test

Ursprünglich haben wir uns als Computerspiele-eZine verstanden, wollen uns aber nicht künstlich in dem limitieren, über was wir schreiben. Also entsteht ab heute eine Rubrik bei JoystickZ – die Welt der Brettspiele. Es drängen täglich nicht ganz so viele neue Brettspiele auf den Markt, wie das bei Computerspielen der Fall ist – dafür gibt es in dem Bereich deutlich mehr Perlen zu entdecken, über die es sich zu schreiben lohnt.
Ein solches Spiel ist Pandemie, welches bei Pegasus Spiele erschienen ist und zur Gattung der sog. kooperativen Spiele gehört, d.h. die Spieler spielen nicht gegeneinander, sondern eben miteinander. Ein gleicher Vertreter dieser Zunft ist auch Der Herr der Ringe (den wir hier aber nicht weiter beachten wollen).

Pandemie kommt mit einer umfangreichen Ausstattung daher – so werden die einzelnen Krankheitsstufen durch farbige Holzsteine repräsentiert und auch die Spielkarten sind nett gestaltet.

Jeder Spieler (2-4) Spieler schlüpft dabei zufällig in die Rolle eines speziellen Experten, die im Spiel unterschiedliche Sonderfertigkeiten haben. Zusammen müssen die Spieler a) die vier verschiedenen Krankheiten eindämmen und b) als Endziel ein Gegenmittel für alle Krankheiten entdecken. Klingt leicht? Ist es aber nicht… denn es gibt mehr Möglichkeiten das Spiel zu verlieren (z.B. Verbrauch des Nachziehstapels, eine Farbe der Steine geht aus, es gab zuviele Ausbrüche etc.) als es zu gewinnen.

In jedem Zug kann jeder Spieler genau vier Aktionen ausführen, wie z.B. das Reisen zu einem anderen Ort, dem Tausch von Karten oder dem Erbauen eines Forschungslabors (auch durch Holzsteine dargestellt). Letztere dienen u.a. zum Erforschen von Gegenmitteln.

Durch geschicktes Kombinieren seiner eigenen Aktionen mit den Aktionen der anderen Spieler und dem gleichzeitigen Einsatz der Spezialfertigkeiten sind die Spieler nun angehalten Krankheiten zu heilen oder einen sog. Ausbruch zu verhindern. Zu einem Ausbruch kommt es dann, wenn auf einem Ort mehr als drei Krankheitssteine der gleichen Farbe liegen würden – in dem Fall breitet sich die Krankheit auf die umliegenden Städte aus und kann damit sogar eine Kettenreaktion auslösen. Etwas, dass in unseren ersten Spielen häufiger vorkam…

Darüber hinaus gibt es eine – recht begrenzte – Anzahl an Ereigniskarten, die den Spielablauf auch beeinflussen können. Diese können von den Spielern zu jeder (!) Zeit ausgespielt werden – auch während des Zuges eines anderen Spielers. Das Gute an den Regeln ist, dass man den Schwierigkeits langsam steigern kann, um das Spiel nach 3-4 Partien nicht komplett gegen die Wand zu werfen.

Fazit:
Pandemie ist ein Spiel, welches schnell und aufgebaut ist und gleich von Anfang an fesselt. Natürlich muss man kooperative Spiele mögen und sich gerne mit seinen Spielern beraten wollen, welcher Zug nun sinnvoll wäre. Durch immer andere Startkarten und Anfangsbereichen von Krankheiten ist eigentlich keine Partie wie die andere – mit ein bißchen Erfahrung dauert ein Spiel in der Regel nicht länger als knapp 45 Minuten.

Einzige Kritik an dem Spiel sind die m.E. zu wenigen Ereigniskarten – diese Kritik greift aber gleich die erste Erweiterung (Auf Messer Schneide) auf und bringt neben 8 neuen Ereigniskarten noch gleich eine 5. Krankheit mit.

Facts:
2-4 Spieler
45 – 60 Minuten
ab ca. 12 Jahren geeignet

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